Abendvorträge
Renommierte Wissenschaftler geben Einblick in neueste Ergebnisse ihrer Forschung – für jedermann verständlich. (Eintritt frei, eine Anmeldung ist nicht erforderlich.)
Hörsaal H1, Schlossplatz
Dienstag, 19.09. bis Samstag, 23.09., täglich um 19:30 Uhr
"Supraleitung – vom Phänomen zur Technologie"
Dr. J. Georg Bednorz (IBM Rüschlikon)
Schon vor 100 Jahren hatte Kammerlingh Onnes, der Entdecker des Phänomens revolutionäre Ideen zur Umsetzung in Energietechnische Anwendungen. Träume zum verlustfreien Transport von elektrischer Energie und der Erzeugung hoher Magnetfelder musste er bald begraben. Erst in den späten 70er Jahren eröffnete sich die Möglichkeit mit Supraleitern Magnete für den Einsatz in Forschung und Medizin zu entwickeln. Einen neuen Impuls erlangte das Feld aber zum Zeitpunkt seines 75-jährigen Bestehens durch die Entdeckung der Hochtemperatur-Supraleitung in einer neuen Klasse von Materialien. Die Weiterentwicklung dieser Materialien ermöglicht heute endlich den verlustfreien Transport elektrischer Energie, deren effizientere Erzeugung und Nutzung unter gleichzeitiger Einsparung wichtiger Ressourcen. Dies und unzählige weitere Einsatzfelder machen die Supraleitertechnologie zur Schlüsseltechnologie des 21. Jahrhunderts.
Kategorie: Abendvorträge
Veranstaltungsort: Hörsaal 1, Schlossplatz
Dienstag, 19.09., 19:30 - 20:30 Uhr
"Wie berechenbar ist unsere komplexe Welt?"
Prof. Dr. Klaus Mainzer (TU München)
Unser Universum entstand aus einem Zustand hoher mathematischer Symmetrie und Einfachheit, aus dem sich durch Symmetriebrechung immer komplexere Strukturen entwickelten. Nichtlineare Physik beschäftigt sich fachübergreifend mit der Frage, wie durch die Wechselwirkungen vieler Elemente eines komplexen dynamischen Systems (z.B. Atome in Materialien, Biomoleküle in Zellen, Zellen in Organismen, Organismen in Populationen, Populationen in ökologischen Systemen) Ordnungen und Strukturen entstehen können, aber auch Chaos und Zerfall. Mathematisch lassen sich diese Modelle auf die nichtlineare Dynamik von Märkten und sozialen Systemen anwenden. Wie berechenbar wird dadurch unsere Zukunft?
Kategorie: Abendvorträge
Veranstaltungsort: Hörsaal 1, Schlossplatz
Mittwoch, 20.09., 19:30 - 20:30 Uhr
"Universum – Multiversum: Leben wir in der Besten aller Welten?"
Prof. Dr. Thomas Naumann (DESY Zeuthen)
Einstein sagte einmal, was ihn am meisten interessiere sei die Frage, "ob Gott die Welt hätte anders machen können". Unsere Existenz hängt von einer Vielzahl von Größen ab, deren genaue Abstimmung das Leben in unserer Welt überhaupt erst ermöglicht. (Dazu gehören die Zahl der Raumdimensionen, die Dichte des Universums, die Stärke der Kräfte und die Massen der Teilchen.) Die Hypothese von einem Multiversum könnte Leibniz' Frage, ob wir in der "Besten aller Welten" leben, beantworten und das rätselhafte Feintuning so vieler fundamentaler Größen erklären.
Der für diesen Termin angekündigte Vortrag von Prof. Dr. Harald Lesch muss leider entfallen.
Kategorie: Abendvorträge
Veranstaltungsort: Hörsaal 1, Schlossplatz
Donnerstag, 21.09., 19:30 - 20:30 Uhr
"Schwarze Löcher und das Schicksal des Universums"
Prof. Dr. Matthias Bartelmann (Universität Heidelberg)
Im September 2015, beinahe pünktlich zum 100. Geburtstag der allgemeinen Relativitätstheorie, registrierten die Detektoren des Ligo-Experiments in den USA, dass eine Gravitationswelle durch die Versuchsanlagen gelaufen war. Das war eine wissenschaftliche Sensation ersten Ranges, denn damit war zum ersten Mal der direkte Nachweis solcher Wellen gelungen. Ihren Ursprung kann man sich so vorstellen, als wäre die Raumzeit kein starres Gebilde, sondern ein elastisches Gewebe, das durch die Bewegung sehr großer Massen in Schwingungen versetzt werden kann, die sich dann mit Lichtgeschwindigkeit ausbreiten. Allerdings hat die Raumzeit eine extrem hohe Elastizität, sodass ganz enorme Massen in schneller Bewegung sein müssen, damit selbst winzige Schwingungen entstehen. Die Gravitationswelle, die 2015 durch das Ligo-Experiment nachgewiesen wurde, war dementsprechend auch nicht durch irgendein Allerweltsobjekt im Universum erzeugt worden, sondern durch zwei schwarze Löcher, die sich gegenseitig in schrumpfendem Abstand, mit wachsender Geschwindigkeit umliefen, bis sie schließlich miteinander verschmolzen. Trotz der gewaltigen Menge der dabei freigesetzten Energie traten durch die Gravitationswelle Längenänderungen auf, die dem Durchmesser eines Wasserstoffatoms im Vergleich zum Abstand der Erde von der Sonne entsprachen. Was haben diese schwarzen Löcher mit dem Schicksal des Universums zu tun?
Kategorie: Abendvorträge
Veranstaltungsort: Hörsaal 1, Schlossplatz
Freitag, 22.09., 19:30 - 20:30 Uhr
"Geheimnisse und Überraschungen in der Welt der Zahlen"
Prof. Dr. Albrecht Beutelspacher (Universität Gießen und Mathematikum)
Schon immer waren Menschen von Zahlen fasziniert. Sie haben ihre Geheimnisse erforscht und sie benutzt, um geheime Botschaften zu verschlüsseln. Sie haben mit Zahlen gezaubert und sind dem Zauber der Zahlen verfallen. Sie haben Gesetze der Zahlen erforscht und Überraschungen erlebt. Von all dem wird in dem Vortrag erzählt. Zu manchen Aspekten führt Prof. Beutelspacher auch Experimente vor. Ein Vortrag, zu dem man keine speziellen Vorkenntnisse braucht, von dem aber jeder etwas mitnehmen kann.
Kategorie: Abendvorträge
Veranstaltungsort: Hörsaal 1, Schlossplatz
Samstag, 23.09., 19:30 - 20:30 Uhr